Einfach Fahren!

Allgemeines zu unserem Kursangebot

 
Unser buntes Sieltec-Geschirr befindet sich nun seit dem Jahr 2001 auf dem Markt. Ein Geschirr das anfangs durchaus polarisierte und ungläubiges Staunen auslöste: „Waaaas, das soll funktionieren?“ fragten die einen und: „Genial einfach, das ist eine Revolution im Fahrsport!“ lobten die anderen. 

Mittlerweile kann man es in fast allen Anspannungsbereichen finden, die User schwören auf seine Robustheit, Pfleglichkeit und das ultraleichte Handling und die Betrachter haben sich an sein erfrischend anderes Outfit gewöhnt.
 
Das darin überwiegend verarbeitete Polyethylenhohlgeflecht ermöglicht nicht nur eine frappierende Ultraleichtbauweise, die sich gewichtsmäßig pferde- und menschenschonend bemerkbar macht, sondern bietet auch konstruktiv andere Gestaltungslösungen an, die uns den gewohnten Fahreralltag erheblich erleichtern.

Diese Entlastung ermöglicht zudem ein entspannteres Fahren und damit einen wesentlich einfacheren und unbelasteten Zugang zum Fahrsport für den Anfänger jeglichen Alters sowie eine effiziente Leistungssteigerung für den ambitionierten Fahrer.
 
Dies alles im Einzelnen aus- und vorzuführen haben wir uns  auf die Fahnen geschrieben und wollen uns damit den immer wieder an uns herangetragenen Forderungen stellen, ballastbefreite Fahrlehrgänge und Fortbildungsmöglichkeiten anzubieten. 

Das Motto lautet: „Einfach Fahren“. 
Die produktorientierten Fahrlehrgänge gehen von Grundkursen im Schleppen, über das ein- und zweispännige Fahren, bis zum Sechspänner, falls gefragt, und lassen Angebote wie Tandemfahren, Vierspänner und alles was Ihnen sonst noch so einfällt, nicht aus.
 
Unser Ziel dabei ist es, Ihnen ohne Leistungsdruck ein stil- und traditionsbereinigtes  Fahrsportvergnügen nahe zu bringen, das sich ausschließlich am Wohlergehen der Pferde und Ihrem Spaß daran, sowie den zeitgemäßen Sicherheitsstandards orientiert und Sie dazu befähigt, Ihr fahrsportliches Können reell und sicher einzuschätzen und ständig zu vervollkommnen. Dabei versuchen wir den individuellen Fähigkeiten und Vorstellungen der Kursteilnehmer gerecht zu werden und möglichst viele Fragen zu beantworten.
 

"Entspannen und Fahren" oder "Einfach Fahren!"

mehr als ein Diskussionsbeitrag

 
Auf neuen materiellen Möglichkeiten basierend habe ich im Jahr 2002 unter dem Namen „Sieltec-Geschirr“ ein etwas anderes Geschirr und eine etwas lockerere aber auch, wie ich meine, sicherere  Fahrweise „auf den Markt gebracht“.
 
Kurz skizziert, handelt es sich um eine extrem leichte und dadurch pferde-  und menschenschonende Geschirrkonstruktion aus synthetischen Hohlgeflechten, die viele Erleichterungen in das doch immer wieder knapp bemessene Alltagsleben der FreizeitfahrerInnen bringt.

Dass dabei auch einige bislang als unumstösslich geltende Bestandteile der geltenden Fahrlehre neu definiert werden konnten, sei nur am Rande erwähnt, wie z.B. dass es keine gebrochene Zuglinie mehr beim Zweispänner geben können muss, oder beim Einspänner unser Selette sowohl einachsig als auch zweiachsig genutzt werden kann. Pferdefreundlicher ist das Geschirr übrigens nachweislich deshalb, weil es aufgrund seiner leichten und lockeren Auflage deutlich weniger Druck- und Scheuerstellen verursacht als die massiven, schweren, wenig flexiblen Lederkorsagen die man notgedrungen seit Jahrtausenden den Arbeitstieren umgeschnallt hat. Entschuldigung, aber wir kleiden uns selbst heute doch auch anders!
 
Zum Fahren selbst, möchte ich mich hier vorerst auf das ein- und zweispännige Fahren beschränken, wobei mir auch alle anderen mehrspännigen Anspannungen sehr am Herzen liegen und ich diese gerne populärer machen und ihnen den Nimbus der „Hohen Kunst“ und des nahezu „Wissenschaftlichen“ nehmen möchte.
 
 
Meine Ein- und Zweispännerleinen sind leicht und rund und haben am Ende Handschlaufen, die, aufgrund der Hohlgeflechtskonstruktion, nach Bedarf verstellbar sind, Schnallen zum Ausgleichen von  Temperaments- Konditions- und Gebäudeunterschieden haben sie nicht.  Die Handschlaufen sind durch einen verdickten Griff (ähnlich der ungarischen Brezel) verbunden. Diesen sichere ich mit einem zusätzlichen Geflecht an der Sitzlehne, um ein Herunterfallen ausschließen zu können.
 
Aufgrund der Leichtigkeit und des Rundseins, gleiten diese Leinen enorm gut durch die Leineführungsringe, ermöglichen dadurch einen optimalen Kontakt zum Pferdemaul und wir können nachempfinden was der Herr von Achenbach meinte, als er immer wieder davon sprach, dass wir nachgeben sollen.
 
Das Material verhält sich bei jedem Wetter und bei jeder Temperatur gleich und ermöglicht schon deshalb eine sicherere Handhabung. Zur Erinnerung: bei Nässe wird das Leder schmierig und glitschig und bei Kälte hart und steif und die Finger ebenfalls.
 
Anstelle der geschlossenen Fäuste der achenbachschen Fahrlehre greifen wir mit ein bis zwei Finger in die Handschlaufen, halten den Kontakt zu unseren Pferden sicher und gefühlvoll und konzentrieren uns, vor allem wenn wir Anfänger sind, ausschließlich auf die Tiere und die Umgebung. 
 
 
Das Fixieren der Aufmerksamkeit der FahrschülerInnen auf die „korrekte“ Handhabung der Leinen nimmt in der Lehrgangszeit viel zu viel Konzentration in Anspruch, bindet Einfühlungsvermögen und verkrampft, auch durch die einhändige Haltung, unnötigerweise Finger, Hände, Unterarm und Schultern. Zudem gefährdet sie, hervorgerufen durch unbeabsichtigtes Durchgleiten lassen der Leinen, den sicheren Zugriff im Gefahrenfalle. Bei meinem Zweihandsystem mit Schlaufen habe ich immer ausreichend Kraft und eine gleichbleibende Leinenlänge.
 
Nebenbei gesagt, entfällt so auch das sogenannte „Korrekte Abmessen und Aufnehmen der Leinen“, also der gebetsmühlenartig heruntergeleierte, phrasenhafte  Leinenspruch, auf den nicht nur bei der FN übersteigerter Wert gelegt wird. Das Erlernen des Spruches verbraucht unnötig viel Energie und Lehrgangszeit, erzeugt in vielen Fällen überflüssige Prüfungsängste und wird später in keinem mir bekannten Falle wirklich angewandt.
 
Bei der Kreuzleine habe ich die längere Innenleine eingeflochten und damit auch die in engen Wendungen manches Mal nicht ganz ungefährliche Kreuzschnalle, bzw. die sie bei der Achenbachleine ersetzende Schlaufe, entfernt. Verstellen kann ich die Leine vermittels Knoten, die die Leine um etwa 5 cm verkürzen.

Wenn ich also meine(n) BeifahrerIn bitte, beim linken Pferd auf jede Leine einen Knoten zu setzen, habe ich dieses Tier effektiv um 5 cm zurückgenommen, ohne eine langwierige Überlegung mit diverser Rechnerei und ohne ein mühsames „Gefummel“ mit Schnalle und Leinenschoner anstellen zu müssen. Und vor allem das Resultat  stimmt dann mit meinem Vorhaben überein. Klar: Achenbach konnte im Fahren vom Bock aus im Trab die Leinen verstellen und vielleicht kann das der eine oder andere ambitionierte Kutscher ebenfalls. Aber wir haben es in der VFD in unseren Lehrgängen hauptsächlich mit Anfängern zu tun, die grundsätzlich nicht alleine fahren sollten, deshalb auch gar keine komplizierte Verstellungen vom Bock absolvieren müssen, sondern sicher, einfach und effektiv die richtige Entscheidung vollziehen sollen.
 
Aufgrund meiner nahezu 20jährigen Erfahrungen als VFD-Fahrlehrer und –Prüfer, weiß ich von was ich schreibe: Alleine dieses wirklich wichtige Eingehen auf Temperaments- und Gebäudeunterschiede durch „Verschnallen“ wie es uns Achenbach gelehrt hat, beherrscht kaum ein Absolvent des Fahrerpasses 1 nach Ablauf einiger Monate ohne sich wenigstens einmal zu Verschnallen.
 
Je nachdem wo ich sitze, stelle ich ein Leine von der Handschlaufe aus gesehen etwas länger ein, so dass ich, falls ich einhändig fahren will oder muss, beide Leinen in einer Hand halten kann, sei es um die Peitsche einhändig zu führen oder ähnliches. Das „Zwischenstück“ meiner Leine dient zum Fahren am langen oder hingegebenen Zügel und ist bequem einhändig zu halten. Kleinere Wendungen und Fahrtrichtungswechsel sind, eine gewisse Durchlässigkeit vorausgesetzt, mit Leichtigkeit zu vollziehen. Was wegfällt ist das störende lange Ende der Lederleine, samt der davon ausgehenden Gefahr des Verhedderns in den Bremspedalen oder gar in den Speichen.
 
Beim vermehrten Aufnehmen der Pferde, sei es zur Sicherheit oder zur Erhöhung der Gangart, kann ich mich stufenlos auf der Leine nach vorn tasten, bis zu den Griffen, mit denen ich dann buchstäblich alles im Griff habe, wie die vielleicht kurzzeitig  erhöhte Fluchtbereitschaft meiner Tiere, das willentlich verschärfte Tempo oder das sportliche Hindernis, das ich als VFD-Mensch auch nicht missen will. Ein ständiges Umgreifen, Verlängern und Verkürzen, sowie das Filieren einzelner Leinen fallen weg, stattdessen konzentrieren wir uns auf das Nachgeben. In den höheren Klassen des Fahrsports fahren eigentlich alle im Zweihandsystem und Handschlaufen sind auch nicht unbekannt. Warum also den Einsteiger unnötig mit überholten Techniken quälen?
 
Wie man sieht, alles geht einfacher und effizienter. In unseren Fahrlehrgängen wollen wir kundenorientiert den Menschen Freude und Sicherheit vermitteln, Ballastwissen vermeiden, lieber mehr fahren und die FahrerInnen mit soliden, einfachen,  effektiven, handwerklichen Grundlagen ausstatten. Die „Kunst des Fahrens“ kommt später  und ist bestimmt nicht genormt!
 
Viel Spaß beim Fahren wünscht Dietmar Krüger
 
Hier finden Sie einen Bericht über uns von Claudia Friemert in der Zeitschrift "Pferdezirkel"       http://www.pferdezirkel.com/an-die-leinen.html 
 
Die Durchführung der Lehrgänge erfolgt in den praktischen Teilen durch die
Pädagogische Arbeitsgemeinschaft Humanopolis GmbH,
Groß Malchau 50,
29597 Stoetze
 
Anmeldung oder mehr Informationen unter:     
Sieltec Fahrtage & Fahrkurse
 
 
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